Was für eine herrliche Überraschung im Frühlingsgarten! Es gibt nur wenige Gartenpflanzen, die Ende Mai und im Juni so fröhlich stimmen, wie die vielen Arten und Sorten des Kugellauch (botanisch Allium). Nichts gegen die kleinwüchsigen Arten, doch besonders spannend finde ich diejenigen, die etwa 80 bis 120 cm hoch werden. Dazu zählen zum Beispiel die Sorten ‘Purple Sensation’, ‘Globemaster’, ‘Mount Everest‘ und ‘Montblanc’ und die Art Allium stipitatum. Aus den ziemlich kleinen Knospen entfalten sich riesengroße Dolden mit 10 bis 20 cm Durchmesser und unzähligen sternförmigen Blüten. Ein Hingucker, der auch die Blütezeit überdauert, denn die Kugelfom bleibt, während sich aus den Blüten Samen bildet, einige Wochen erhalten.
Kugellauch ist eine Zwiebelblume, die ebenso wie die bekannten Frühlingsblüher, also Tulpen oder Narzissen, im Herbst gepflanzt werden, und zwar in Gruppen. Wenn es einen Nachteil gibt, dann ist es derjenige, dass das Laub häufig bereits während der Blütezeit braun wird. Um diesen „Makel“ zu verdecken, werden die Zwiebeln in die Nachbarschaft von Stauden gesetzt. Katzenminze (Nepeta), Frauenmantel (Alchemilla) und Storchschnabel-Arten (Geranium) sind in einem farbigen, verspielten Garten ideale Partner. In einem klaren, formalen Konzept würde ich Ziergräser pflanzen, z.B. Japangras (Hakonechloa macra). Was besonders reizvoll ist: Die Bestände der attraktiven Zwiebelblumen werden von Jahr zu Jahr üppiger.
Tipp der Staudengärtnerei Bornhöved, wo Gary Rogers fotografierte: Es ist notwendig, den Standort regelmäßig zu düngen, am besten mit organischen Nährstoffen z.B. Oscorna Blumen und Staudendünger.